1.00 Wir sind gerade eingeschlafen. Plötzlich eine laute, böse fauchende, niemals endende Windböe und gleich noch ein paar hinterher, noch stärker, noch lauter, noch intensiver. Das Wohnmobil wackelt und erschaudert bei dieser Kraft.
Eine Stunde vorher bekam Kurt eine Gewitter Warnung auf seinem Handy. Er hat es noch aufgedreht, Interesse halber. Und das. diese Windböe ist entweder das Gewitter selbst, oder aus Erfahrung würde ich sagen, die Rückseite Front des Gewitters, die oft noch intensiver ist, als das Gewitter selbst.
Bist du wach? Meine Frage. Seit wann stört dich Wind. Na das ist ja kein normaler Wind oder?
Kurt steht auf und holt das Handy während es draußen unaufhörlich tobt. Und da ist es sichtbar auf der Gewitter App. Eine mächtige Gewitterfront zieht oberhalb von uns nach Norden bis in die Schweizer Alpen und ist auch noch immer aktiv. Ein zweiter Gewitter war vor Marseille, ist aber schon vorbei sagt die App.
Wir sind genau in der Mitte aber ausgenommen vom Gewitter, bekommen nur die Nachwehen zu spüren. Welch eine Kraft und Intensität Wind und Wetter doch haben.
Am Liebsten würd ich raus gehen und spüren, wie es sich anfühlt, aber ich bin ja schon im Bett. Wir studieren noch interessehalber und zu Schulungs Zwecken alle Wetter Apps.
Nach ca. 20 Minuten ist das Schauspiel vorüber und Windstille tritt ein. Wie seltsam dieser Unterschied. Danach ist es dann oft so, als wärs nicht gewesen und wir hätten es nur geträumt.
Zum Glück schlafen wir danach schnell wieder ein.
10.00 Blitzblauer Himmel, strahlender Sonnenschein, aber leicht kühler Westwind.
Wolken erwartet für 13.00! Dann drehen wir doch eine Runde nach dem Frühstück und genießen die warme Sonne. Windgeschützt ist es wunderbar.
Kurt möchte die Propeller Welle einbauen. Er hat sie mit nach Hause genommen, zum Reinigen und glätten. An einigen Stellen hat sie Kerben und Beschädigungen, weil die Spanier damals beim Motor Einbau beim Vorgänger sie schief eingebaut haben.
Dazu muss er ständig hin und herlaufen, rauf und runter, um sie einzufädeln und zu schauen, ob sie drin ist. Ich kann da nicht helfen, sagt Kurt, sie ist zu schwer.
Am Ende schaffen wir es doch beide Propeller Wellen im Motorraum wieder richtig einzufädeln.
Morgen dann vielleicht noch den Aufsatz und die beiden Propeller.
18.00 Wind beginnt. Er hätte noch warten können bis meine Turnstunde aus ist. Das Verdeck wird ganz schön geschüttelt und die Kamera wackelt. Wir müssen sie intensiv sichern und beschweren.
Ich hab noch eine Pilates Stunde. Der Westwind weht mit 65 km/h und es sieht für die Teilnehmer sehr stürmisch aus.
22.00 Wir machen unsere Abend runde. Das ist schon wie ein Ritual. Wenn wir mal nicht gehen, weil es nicht möglich ist, oder stark regnet, geht es uns sehr ab vor dem zu Bett gehen.