Kurt hilft mir Zahnärzte rauszusuchen, den Standort festzustellen, Bewertungen zu lesen. Manchmal schreiben sie auch dazu, dass englisch gesprochen wird, aber eher selten. Wir sind in Frankreich. Da ist englisch sprechen verpönt.
Ich überlege mir ein paar französische Worte und versuche Zahnärzte zu erreichen. Aber es ist mehr als mühsam. Wenn ich frage sprechen sie auch englisch legen sie entweder auf oder sagen einfach no!
Was soll ich nur tun. Ich muss mich ein bisschen ablenken und hör mir ein paar Webinare an.
Kurt hat die Idee zur Tourist Office zu fahren. Sie mögen mir helfen einen Termin auszumachen. Aber jetzt ist Mittagspause. Das ist auch beliebt in Frankreich. Bei uns gibt es gar keine Mittagspausen mehr, wo 2 Stunden geschlossen ist und schon gar nicht bei einer Touristen Informations Stellle. Aber Frankreich ist eben anders.
Gut ich kann warten.
Aber da kommt ja noch dazu dass es fast 40 Knoten Mistral Wind hat. d.h. das Schiff sollten wir nicht alleine lassen. Kurt bringt mich zum nächsten Hafen, wo ich aussteigen kann.
Der Mitarbeiter der Tourist Office ist sehr hilfsbereit, spricht gut englisch, versucht sich sogar immer wieder in Deutsch. Ich lobe ihn.
Es ist nicht möglich bei einem Zahnarzt anzurufen, denn man landet in einem Callcenter. Jetzt ist mir auch klar, warum immer wieder aufgelegt wurde und diese Mitarbeiter dort nicht englisch sprechen. Ich zeige ihm immer wieder Zahnärzte am Hafen und er ruft an.
Nach einer Weile geben wir es auf. Er empfiehlt mir die doctolib App zu installieren, aber sie ist für Franzosen. Wieder vergehen 30 Minuten bis wir sie soweit gefakt haben dass sie auch mir als Franzose Auskunft gibt. Hier wird alles zentralisiert und man kann gar nicht so wie z.B. in Spanien zu einem Zahnarzt reingehen und um einen Termin fragen. Er weiß gar nicht wann er Zeit hat.
Ich bekomme einen Termin Dienstag 11.00 der ja eigentlich perfekt ist aber entweder 35 Minuten zu Fuß oder 25 Minuten Im klimatisierten Bus Nr. 10 ins Landesinnere.
Das überlege ich mir Morgen. Im Moment hab ich genug!
Der Mistral Wind wird stärker und stärker. Wir haben nachts knappe 100km/h aber alle Boote, die jetzt hier vor anker liegen stehen gut und sicher. Kein Anker reißt aus. Ich denke wer hier Urlaub macht hat einen guten anker und viel Kette. Kurt sagt dieser Abschnitt hier ist der Sturmreichste der ganzen Welt, gefolgt vom Meltemi in Griechenland.
Normal fahren wir dem Mistral davon, denn meist weht er nicht mehr nach Saint Tropez. Aber heuer ist die Zeit zu kurz gewesen. außerdem bekommen wir Gäste in 2 Wochen und sie kommen bei uns im Hafen an. D.h. wir dürfen uns nicht zu weit entfernen.
Es ist eine finstere Nacht, nur ein paar Ankerlichter sieht man in der bucht und der Wind ist stürmisch und laut.