6.30 Der Wecker läutet aber niemand hört hin. Geduldig hört das Handy irgendwann auf, uns zu wecken.
Die Schlafzeit war viel zu kurz aber wir müssen weiter. Wir haben nur diesen Sonntag, dann kommt wieder Sturm!
Dieses Mal gibt es keinen Wind oder nur wenig, höchstens um die Genua dazu zum Motor unterstützend aufzuziehen.
vor der niederen Küste der Camarque sind wir völlig alleine unterwegs. Überhaupt sind wenig Boote auf dem Meer.
Beim Queren des Canal von Fos muss natürlich genau jetzt ein großer Frachter unseren Kurs kreuzen. Wie immer ist zu überlegen, wohin weichen wir aus um den Abstand zu vergrößern, und einen Zusammenstoß zu vermeiden. Der Frachter weicht nicht aus!
Dort bei der Rhone Mündung ist das Meer grün, braun. Ich checke den Wetterbericht und stelle fest, dass hier wo wir den Mistral abwarten wollten in Mitten der vielen Tanker, der Sturm aber eine Woche dauern soll und immer wieder aufs neue beginnt.
Warum stehen so viele Tanker vor dem Ort, normal stehen sie in tiefem Wasser, um zu warten bis sie dran sind.
Vor Fos soll es die nächsten Tage 36 Grad bekommen. Wir haben braunes Wasser, viele Gelsen und Hitze. Ich glaub, ich will das so nicht.
Schnell gecheckt, wie weit der Mistral denn reichen wird, entdecke ich unser La Ciota, aber bis dorthin sind es noch 5,5 Stunden weiter fahren. d.h. 20.30 doch da ist es noch hell. Die Sonne geht erst um 21.21 unter.
Kurt ist überzeugt und weiter geht es!
20.00 wir erreichen den wunderschönen Felsen vor La Ciota. Ich nenn ihn immer Engelsflügel aus feuchtem Sand gebaut, weil er so aussieht.
Jetzt bitte noch einen brauchbaren Ankerplatz für uns! Alles wird reglementiert, so auch hier. Die Ankerzone wurde verkleinert und ins Seegras darf man nicht hinein um es nicht zu zerstören. Ist nur die Frage ob es auch jemand kontrolliert, wie auf den Balearen.
Unser Platz ist nicht zu 100% perfekt, weil wir ein wenig ins Seegras hinein stehen, aber man kann in der Dunkelheit nicht genau erkennen wo Sand ist und wo Seegras, aber wir stehen mal vor Anker, geben 45 Meter Kette rein und dann Schluss für heute. Es war ein sehr langer Tag. Aber wir sind hier und ich freu mich sehr. Es ist eine sehr hübsche Stelle und eine wunderbar, sichere Ankerbucht bei Mistral Sturm.
Essen und ein bisschen den Abend ausklingen lassen und dann ab ins Bett. in den Ort fahren wir Morgen!