Mittwoch, 10.8.2022 – Donnerstag, 11.8.2022

Mittwoch: Wir haben alles erledigt und ich freu mich dass wir wieder raus fahren aufs Meer.

Schon ein Stück entfernt will ich schwimmen gehen im tiefblauem Wasser, bei 28 Grad und 30m Wassertiefe. Das werde ich so vermissen.

Es werden schön langsam weniger Schiffe. die Meisten fahren scheinbar auf die Südseite. Gott sei Dank, das war nicht auszuhalten beim Segeln, diese riesigen Wellen von den Schiffen.

Wir fahren die wunderschöne, zerklüftete Ostküste hoch.

Es sieht aus wie in einem Film. Viele Buchten, die Menge der Boote teilt sich gut auf. Normalerweise kann man die Ostküste nicht besuchen, wegen der starken Ostwinde, die riesige Wellen bringen, was das Ankern unmöglich macht.

Aber heute ist es wunderschön hier und wir genießen die Strecke. Wir wollen nach Fornell, ein kleiner Ort im Norden. Ein tiefer Einschnitt führt hinein und dann kommt sehr geschützt, außer bei Nordwinden der Ort.

Ich möchte nicht schon wieder in einen Ort und so beschließen wir eine Bucht auf der Nordseite aufzusuchen. es soll ruhig bleiben heute Nacht, kein Wind.

Kurt kontrolliert den Wetterbericht und die Möglichkeit in den nächsten Tagen die Insel zu verlassen. Ab Mitte August steigt die Gewitter, Sturm und Schlechtwetter Gefahr auf den Balearen und wenn man hier keinen eigenen Hafenplatz hat, sollte man vor dem 15.8. die Inseln verlassen. Das finde ich immer sehr schade, weil es ja bis Oktober warm ist auf den Balearen. Na leider!

Donnerstag zeitig früh könnten wir fahren, aber Freitag Vormittag ist dann starker Südwind, dort wo wir hinwollen. Klingt irgendwie nicht so toll. Solch eine Überfahrt kann bis zu 24-27 Stunden dauern übers offene Meer und da muss einfach alles passen. Nirgends Gewitter, kein Sturm, kein Gegenwind, nicht zu hohe Wellen, sonst wird es wirklich mühsam und so eine Fahrt ist sehr lange. Vor allem die Nacht. Vollmond wäre auch noch von Vorteil, damit wir nicht in eine schwarze Nacht hinein fahren nach dem Sonnenuntergang.

Die nächsten 10 Tage sieht es am Festland nicht gut aus, viele Stürme, Gewitter, chaotische Winde. Was tun? noch 2 Wochen abwarten hier?

Wir könnten doch heute Nacht fahren Kurt? Er hatte auch schon diesen Gedankengang. Aber dann haben wir natürlich nicht geschlafen, dafür friedliches Wetter bis zum Ziel.

19.19 Ich schwimme eine letzte Runde ums Boot in türkisem Wasser bei 29 Grad, ein letzter Blick an die wunderschöne Nordküste und dann legen wir wehmütig ab. Aber was hätten wir anderes machen können. Das Wetter scheint ab Morgen verrückt zu spielen.

20.00 Der Mond geht im Osten auf. Es ist 1 Tag vor Vollmond, also ich würde sagen, er ist rund und leuchtend und er wird uns die ganze Nacht begleiten, was ich wunderbar finde.

Die Reikiflagge als unser Schutzschild ist immer mit dabei.

20.50 Die Sonne geht unter als leuchtend roter Ball. Ich mach wieder viel zu viele Fotos, aber es ist ein so faszinierendes Schauspiel, dieser Sonnenuntergang mitten am Meer.

Es wird zwar dunkel, aber der Mond leuchtet die ganze Strecke hinter uns von seinem Aufgang im Osten bis zu seinem Untergang um 5.00 im Westen. Und er geht als roter Ball unter, wie die Sonne.

Wir wechseln uns ab mit dem Schlafen. Jeder bekommt ganz streng 1 Stunde Schlaf und 1 Stunde wache halten. Es klappt ganz gut. Ich sehe die Venus aufgehen im Osten und den leuchtenden Jupiter und Saturn folgt dem Mond dann beim Untergehen. Es ist faszinierend und ich bin sehr dankbar für diese Fahrt und dieses Natur Schauspiel, das wir hier erleben dürfen.

5.30 Es entsteht im Osten auf dunklem Himmel ein grell oranger Streifen. Das hab ich noch nie erlebt. Wahrscheinlich hab ich da immer gerade geschlafen. Es ist die Morgendämmerung. So etwas müsst ihr mal gesehen haben. Es ist unglaublich schön.

Und dann ist sie da, die Sonne, ganz plötzlich als feuerroter Ball!

Unsere Erde hat so viele Wunder für uns, nur die Menschen sind nicht gut zu ihr und schätzen nicht was sie haben. Es wird Zeit dass wir alle zusammen dies verändern und ihr helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Ich bin viel zu aufgeregt und kann jetzt nicht schlafen gehen und lass Kurt weiter schlafen.

Ein wenig später schwimmen 2 große Wale am Schiff vorbei, ein dunkler und ein heller, so wie jedes Jahr, ungefähr in der Mitte unserer Fahrstrecke.

gegen Mittag besuchen uns ein paar Libellen, um sich auszuruhen und halten sich geschickt an den Leinen an, trotz Wind und Fahrbewegung! Kaum zu glauben, dass diese schillernden Elfen so brutale Jäger sind.

gegen 16.00 kommen wir in Lescara an. Ich hab den Yoga Mädels versprochen, wenn wir es rechtzeitig schaffen, bekommen sie noch eine Yoga Einheit.

So kriegen sie um 19.00 noch ein witzig, wackeliges, heißes Yoga während Kurt schläft. Er ist noch etwas geschafft von der Reise. Mich hat das schlafen und wachen nicht gestört. Ich konnte immer gleich wieder schnell einschlafen.

So enden 2 atemberaubende Tage. Mal sehen wie es weiter geht.

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