das sind ja schon recht viele schlechte Nachrichten.
11.00 Der Regen macht ein bisschen Pause, ich geh zum Strand. Es ist fast windstill und Wolkenberge türmen sich am Himmel. Die Ausstrahlung ist sehr angenehm und beruhigend, trotz der vielen Wolken.
Ich komm zurück zum Schiff und Kurt meint: “kein Strom”. Wir machen eine Runde, ob irgendwo gearbeitet wird im Hafen, können aber nichts erkennen.
Die Buschmalve blüht hier überall sehr hübsch und auch wilde Gerste.
Der nächste Regenguss lässt uns wieder zurück marschieren. Wir könnten versuchsweise einen Deckel schleifen und dann ausprobieren ein stark verdünntes Gelcoat auftragen. Kurt denkt dass es schöner wäre als Lack. Aber schleifen ohne Strom, geht wohl auch nicht. Wir haben solaranlagen am Dach, aber heute scheint ja keine Sonne. d.h. kochen mit der Induktionsplatte geht heute nicht, wir wechseln zum Gaskocher.
Haare trocknen mit dem Föhn geht auch nicht, nehmen wir die Standheizung. Das wird schön langsam anstrengend aber zumindest haben wir geübt für den Notfall. Wir haben ja auch noch einen Stromgenerator um die Batterien wieder zu befüllen. Zum Schluss überlegen wir noch wie wir heute Nacht heizen, nachdem es ja auf 10 Grad abkühlen wird in der Nacht.
Der Regen macht kurz eine Pause, somit fahren wir heute einkaufen, anstelle Morgen. Morgen hat es angeblich den ganzen Tag 100% Regen.
17.00 Wir sind zurück und immer noch kein Strom. Plötzlich bemerkt Kurt dass der Hauptschalter auf “aus” steht. Er muss beim Zerlegen der Standheizung am Regler angekommen sein. Ende gut, alles gut!
22.00 Der Regen wird immer stärker. Da ist nichts mehr zu machen mit eine Runde gehen. Gehen wir ins Bett. Aber oh Schreck, mein Kopfpolster ist ziemlich nass. Wo genau kommt das Wasser her?
Nach ein paar genaueren Untersuchungen stelle ich fest, dass es am Strick Knoten vom Schwert einfach runter tropft, so als wäre das normal und genau auf meinen Kopfpolster.
Wie ist denn das möglich?
Im Winter, wenn ihr euch erinnert, haben wir die schweren, langen Schwerter ausgebaut, weil sie soviel Bewuchs hatten, dass sie sich nicht mehr auf und ab bewegen ließen. Bei der Gelegenheit haben wir gleich die beiden alten Stricke getauscht. Eines zieht man, wenn das Schwert runtergelassen wird und das andere, beim hochziehen. Weil das Schwert jetzt völlig frei von Bewuchs und gestrichen ist und zum 1. Mal ganz herausgezogen werden kann, läuft der Regen am gespannten Seil direkt in mein Bett.
Kurt steht nochmal auf, raus in den Regen und die Kälte und lässt den Strick ein bisschen locker, das Schwert sinkt ein Stück ab und es hört auf beiden Katamaran Seiten augenblicklich auf zu tropfen. Wir haben ja auf jeder Seite ein Schwert. Was es nicht alles gibt hier!
Jetzt aber fest zudecken und schlafen. Der Tag war aufregend genug!