9.00 es klopft. Wer ist da? erwartest du jemand Kurt? Nein!
Ein Bauarbeiter ersucht mich, die Räder wegzustellen, zuerst auf französisch und nachdem ich erkläre nur englisch, wiederholt er brav ein bisschen unsicher alles in englisch. Das ist ein wunder, dass ein Franzose versucht englisch zu sprechen. aber er ist ja noch jung. ich lobe ihn, dass er englisch mit mir spricht und werfe mir schnell etwas über und stelle unsere Fahrräder ein paar Meter weg, damit sie arbeiten können.
Sehr fleißig und sehr freundlich sind die Hafen- und Bauarbeiter hier und grüßen und winken. Das kommt davon, dass hier einfach immer die Sonne scheint.
Die Heizung läuft, draußen auf der Veranda hat wieder einmal die Sonne gewonnen und es hat bereits 28 Grad. Im Freien erst 14 Grad.
Mit wenig Kleidung radel ich zum Markt. Der Wind ist nicht so stark wie angesagt. Starker Wind macht meist den Standlern viel Schwierigkeiten am Markt, weil alles umfällt und durch die Luft fliegt, wie letzte Woche. Außerdem kommen dann nur wenige.
Heute ist der Markt voll und sehr gut besucht und die Menschen lächeln und tratschen, blödeln. Eine eigene Stimmung hat es heute hier. Ist mir am Morgen schon bei den Bauarbeitern aufgefallen, vielleicht weil Freitag ist und die Sonne scheint und es warm ist.
Überall ist Leben. Es wird renoviert, Boote werden aus den Lagern gezogen, gestartet, geschliffen. Alle sind aus dem Winterschlaf erwacht und das fällt mir schon auf seit Mitte Jänner und jetzt noch intensiver.
Ich finde ein paar Schnäppchen und radel wieder zurück zum Schiff.
Kurt testet gerade die neue Polyester Farbe, die wir gekauft haben und seine verschiedenen Schleifgeräte. Das wird viel Arbeit werden das schleifen und lackieren. Wir haben so viele kleine Flächen und Felder dazwischen mit rauer Oberfläche, die man nicht überstreichen kann, sonst sind sie nicht mehr rau und man rutscht. Da werden wir ein paar Jahre streichen, denk ich. Hm!
Es ist schon wieder blitzblau und wie immer wenn ich bisschen Zeit hab, geh ich zum Strand.
Ich hab mir gestern ein Kindlebuch runtergeladen: “wenn du nur noch ein Jahr zu leben hättest, was würdest du alles machen oder ändern”
Sehr spannend. Es stimmt schon! Wir vergeuden manchmal kostbare Zeit mit Dingen, die wir gar nicht machen wollen, mit Dates, die wir gar nicht wollen oder die uns nicht interessieren. Dazu fällt mir auf, dass ich jetzt wo ich nurmehr 6 Tage Urlaub habe und nicht mehr 6 Wochen, dass ich jede Minute intensiv auskoste und jeden Sonnenstrahl.
Warum machen wir das nicht immer und geben zu dass uns manches nicht interessiert und wir es nicht machen wollen, oder dass wir dazu keine Lust haben.
Das ist mein heuriger Lehrsatz, dies mitzunehmen nach Wien und an meine Schüler beim nächsten Seminar weiter zu geben.
Wir essen Alici mit Knoblauch in Öl, falls ihr das kennt. Das kleine Fischlein, eingelegt, sehr lecker.
……. und so allerhand mehr noch und beschließen bei Sonnenschein eine Lagunenrunde zu machen. Auf jeder Ecke blüht etwas auf. Die wunderschönen gelben Blüten sind angeblich die Blüten des Akazienbaumes. Wunderschön.
Ich bin gespannt ob ich heuer zuhause Anfang Feber auch kleine Bärlauchspitzen im Wald finde, wie jedes Jahr. Kaum hab ich sie gefunden, deckt der Schnee sie zu. Aber heuer ist es anders, ich bringe ja schließlich Sonne und Wärme mit.
19.00 Jetzt wird noch ein wunderbarer Bananenkuchen mit Moosbeeren im Omnia gebacken. Alles duftet hier, aber warm kann man ihn nicht essen, Kurt.
Das Hafen Internet, dass uns zur Verfügung gestellt wird hier, ist wirklich mies und reißt ständig ab. Man kann nichts damit anfangen. Für nächstes Mal müssen wir uns eine SIM Karte eines Anbieters und ein Modem kaufen. So geht das nicht.
Ich arbeite hier jetzt mit meinem Online Internet, dass ich natürlich auch nicht verbrauchen darf, sonst gibt es keine Turnstunden mehr.