ausräumen – umräumen – schlichten – putzen
ihr wisst schon Bescheid!
nachdem wir ein 3 Saisonen Schiff haben, gibt es unglaublich viel Winterartikel, Decken, Stiefel, Mäntel,….. die müssen alle ins Auto um das Schiff leerer zu kriegen.
Wir sind ja normalerweise über Weihnachten und Ostern hier und da kann es nachts und auch tagsüber noch kalt werden.
Jedes Teilchen haben wir mindestens 1x in der Hand. Aber so lernen wir wieder kennen was alles hier ist. Sogar Daniela hat sich schon ganz intensiv eingenistet und ich hab jede Menge Kleidung von ihr hier.
Schwimmen am Morgen vor 9.00 klappt sehr gut. Zu dieser Uhrzeit sind noch wenige Menschen am Strand. Allerdings bleibt mir immer noch kurz das Herz stehen beim reingehen. ich vergeß immer, aber morgen nehm ich den Thermometer mit. Vielleicht bin nur ich so empfindlich auf Kälte aber das glaub ich nicht. es ist einfach kalt das Meer.
Ab Mittag weht meist Ostwind vom Meer her und der bringt täglich kalte Wassermassen zum Strand. es kann gar nicht wärmer werden an diesem Erdteil.
ich kann mich noch erinnern an La Ciotat, in der Nähe von Marseille auf der Heimreise Ende August. Wir waren schon um 19.00 in der Ankerbucht, wunderschönes Wetter in der Engelsbucht und keiner im Wasser. unsere Anzeige zeigte 16 Grad. Weil ich es nicht geglaubt hab, hab ich den Badewannen Thermometer genommen und mit der Zehe gemessen. Brrrr. wirklich wahr und das Ende August.
Heute Sonntag wird innen geputzt.
Gestern haben wir die Lattenroste gekürzt und angepasst, dass sie in die Ausleger passen und auch die dazugehörige Matratze kleiner gemacht. so eine Matratze abziehen vom Überzug und wieder anziehen ist immer wie ein Kampf mit einem Ungeheuer und wir haben es sehr lustig. das kann man nur lustig nehmen.
aber es ist sehr schön und gemütlich geworden. Die Kinder meines Schwiegersohnes dürfen wieder in den Auslegern schlafen und wollen wieder mitkommen, weil es ihnen voriges Jahr – trotz Übelkeit und Seekrankheit - so gefallen hat.
Morgen Montag, heißt es das Schiff weiter betanken und ins Bootsgeschäft.
Ich hab bereits die Schwimmwesten kontrolliert und sie sind alle noch im grünen Bereich, d.h. man darf sie noch verwenden, die Patronen sind noch voll.
Wenn viele Menschen an Bord sind – und wir sind dann zu sechst – braucht jeder eine funktionierende Schwimmweste für den Notfall.
und so gibt es eben jede Menge zu tun und an alles zu denken, bevor wir auslaufen können.
Montag, 12.7.2021 alles ein bisschen komplizierter als bei uns!
Beinahe jedes Geschäft hat noch immer Mittagspause von 12.00-14.00! ich weiß gar nicht wann wir zum letzten Mal Mittagspausen hatten.
15.00 ich bin mit dem Fahrrad am Weg zum Hafenbüro um den Rest der Miete zu bezahlen. Sie erklärt mir doch wirklich, dass sie nur bis Ende März Bargeld nehmen können. Völlig unglaublich! Ich muss zur Stadtkasse nach Elne fahren zum Einzahlen und dann wieder zurück zu ihr ins Büro.
Laut Wetterbericht haben wir jetzt bis Samstag starken Wind. Vielleicht können wir Sonntag starten und ausfahren.
Heute ist der 1. Windtag, daher auch ziemlich grau, aber trotzdem heiß. Mistral Wind bringt immer schönes Wetter! so hoffentlich auch jetzt!
Der Abend Spaziergang fällt wegen starkem Gewitter und Regen leider aus. d.h. für mich dann wieder “ich kann nicht schlafen, da ich nicht müde bin”. Ich brauche abends ein bisschen anstrengendes!
Dienstag, 13.7.2021 wir fahren wie im Hafen geordert nach Elne zur Stadtkasse.
Welch kleiner Alptraum, der große Van in der kleinen Altstadt. Ich frage überall nach dem tresor public und nach langem Suchen finde ich ein kleines Büro, das Dienstag geschlossen hat. Na wunderbar, nur Montag und Mittwoch von 9.00-12.00 und Morgen ist Nationalfeiertag und sowieso geschlossen. wir fahren wieder zurück zum Schiff und ich mach eine Online Überweisung. Im Büro haben sie mir wieder vorgeschlagen mit Cheque zu bezahlen. ich weiß schon gar nicht mehr wie man dieses Wort schreibt.
13.00 ich bin unterwegs mit dem Fahrrad, zum Office nochmal und zum kleinen Markt. Der Wind ist so stark, dass ich auf den 1. Gang zurück schalten muss. ziemlich anstrengend in die eine Richtung. Zurück hab ich dann hoffentlich Rückenwind.
18.00 Es hat inzwischen 80km/h und der Wind faucht. Wir machen nur kleine Arbeiten und entsorgen Altöl und die alte Batterie im Technikcenter. das klappt wunderbar.
Auch unsere Lagunenrunde mit 2 Stunden gehen, geht sich heute aus ohne Regen. Der Mond ist im Aufgehen und im Zunehmen. Wir werden wieder Mondlicht haben wenn wir nachts durch fahren. Ich freu mich immer sehr über den Mond, dann ist es nicht so dunkel am Meer.
Mittwoch, 14.7.2021 – Backen mit meinem neuen Omnia!
Die Camper unter euch, werden ihn sicher kennen, den Omnia! Wir haben ihn für unser neues Auto Abenteuer Campieren gekauft, aber damit wir ihn auch am Schiff nützen können, haben wir einen kleinen tragbaren Gaskocher mit. Der Omnia funktioniert nur auf Gas.
Der Kuchen ist gut gelungen. Reinschauen oder öffnen während des Backvorganges darf man leider nicht, da man dann die Hitzebildung stört. Somit ist es sehr spannend was da in dem Topf passiert und wie es aussieht nach dem Backen. ich werde sicher noch ein paar andere Versuche starten.
Heute darf Kurt zu den Propellern tauchen und sie frei kratzen, damit dann auf der Reise auch wirklich öffnen wenn wir anstarten. Er hat diese Tätigkeit aufgeschoben, solange es geht. Niemand taucht so gerne in diesem Hafenwasser.
Aber es hat sehr gut geklappt und er war in Kürze wieder heraussen und froh es erledigt zu haben.
17.00 Mistral weht immer noch. Ich versuche trotzdem schwimmen zu gehen. Es sind zwar Wellen, aber ist es durchaus machbar. Das Meer ist nicht viel kälter geworden durch den starken Wind. Endlich wieder im Wasser. Ich freu mich sehr.
Donnerstag, 15.7.2021 – wir haben hier Kobolde!
Die 2. Jahreshälfte erweist sich als wirklich schwierig. Es hat schon zuhause begonnen. Zuerst wurde meine Mama aus der Demenz Tagesstätte entlassen, dann hat die Union Mauerbach meine dienstags Abendstunden Pilates und Yoga samt mir gestrichen, was die Turner sehr empört hat. Weiter gings dann mit dem Reifenplatzer zum Start unserer Reise.
Hier angekommen gings einfach weiter. Wir beheben immer alle Fehler, aber schön langsam werde ich böse auf die Kobolde. Meine Kobolde und Wesenheiten wie der Schamane sagt, sollen doch uns beschützen und bewachen, nicht ärgern und Steine in den Weg werfen.
Hier gings dann weiter mit der Reparatur der Webasto. Zuhause hat sie wunderbar funktioniert, hier wollte sie nicht starten. Damit machen wir Heißwasser und können auch einheizen, wenn es kalt ist. Es ist eine Standheizung, wie in einem Auto. Kurt hat lange den Fehler gesucht und dann festgestellt, dass die Treibstoffpumpe zuwenig Diesel fördert und dann eine andere genommen.
Als nächster Streich, der kleine Geschirrspüler wollte nicht mehr starten. wir haben schon gedacht, jetzt ist er kaputt. Nach langem Fehlersuchen, stellten wir fest, dass hier in Frankreich weniger Strom aus der Steckdose kommt. Mit einem Ersatz Inverter gings dann einfach ohne Probleme.
Heute Nacht ist mir aufgefallen, dass der Kühlschrank nicht abdreht, dass heißt ich hör ihn die ganze Nacht laufen. und irgendwie hatt ich das Gefühl dass er nicht wirklich kühlt.
Er hat 50 Liter Tiefkühl und 150 Liter Kühlraum und jetzt kommts und da hab ich wieder an die Kobolde gedacht. Die Tiefkühlseite hat -20 Grad (viel zu viel), dafür hat die kühlende Seite im Moment 17 Grad statt 7 zum Beispiel. Das ist doch verrückt oder?
Somit hab ich nochmal das ganze Schiff geräuchert und hoffe dass sie uns jetzt wohl gesinnt sind!
Der Mond ist ja auch schon da und sieht auf uns herab!